Tag VII + VIII: Lappland und dessen Hauptstadt Rovaniemi

Am Samstag, den 15. August, sind wir nach einer Woche Radeln (quasi nur durch Wälder) endlich wieder am Polarkreis und in einer Stadt angekommen: Rovaniemi – die Hauptstadt von Lappland und Heimat des Weihnachtsmanns. 🌲🎅🦌 😃

Da wir beschlossen haben hier am Sonntag unseren ersten echten Pausetag einzulegen, haben wir uns für zwei Tage ein Apartment genommen. Es fühlte sich schon bei der Ankunft sehr gut an zu wissen, dass man am nächsten Morgen ausschlafen kann. Um die hier ansässigen Leute kennen lernen zu können, gingen wir abends direkt in eine Bar und später in einen Club.

Für uns fühlte sich der Aufenthalt in Rovaniemi an wie eine Zeitreise: Zurück in unsere Jugendzeit der 2000er! Wir kommen mit einigen Leuten ins Gespräch und hören, dass man es als junger Erwachsener in Lappland nicht leicht hat. Groß sind die Distanzen, gering ist das Angebot an Arbeit und Freizeitmöglichkeiten. Während uns die einen mehrfach erzählen, dass sie uns nur mit in den Halfmoon NightClub mitnehmen, weil es einfach keine Alternative gibt, erzählen uns die anderen, dass sie seit drei Jahren versuchen Rovaniemi zu verlassen. Das Zeitreisen-Phänomen zeigte sich auch im Clubbesuch, wo zu finnischen Liedern Karaoke 🎤 gegrölt wurde und auf der Tanzfläche Cascada (in Deutschland um 2006 bekannt) und ähnlich antike Trance-Musik lief.

Aufgefallen sind wir dort sofort. Nicht nur, dass wir für die meisten hier viel zu wenige Tattoos haben, sondern uns fehlt auch die Heavy-Metal- und-trotzdem-lieb-Mentalität 😁. Auffällig ist natürlich auch, dass uns die finnische Sprache nicht geläufig ist, bis auf ein einfaches „Kitos“ = Danke. Dabei klingt die Sprache mit ihrem vielen Vokalen und iiiiis doch sehr niedlich 😄. Manche Wörter kommen dem Deutschen dennoch nahe: Denkmal/Monument heißt hier „Muistomerkki“ („Musst du merken!!“).

Insgesamt wirken die Menschen in der Gegend auf uns zunächst etwas schüchtern und zurückhaltend. Doch einmal mit ihnen ins Gespräch gekommen – sie sprechen durchweg sehr gutes Englisch! – sind alle sehr freundlich, nett und hoch interessiert, welche Menschen (damit sind wir gemeint) sich in ihre Gegend wagen. Vor allem im Sommer ist das eher ungewöhnlich, da der Winter hier die Hauptsaison ist. Auch wenn hier nach dem deutschen Sprichwort ~~das Rentier~~ der Hund begraben zu sein scheint, wirken die Menschen hier alles in allem mit ihren engen Freunden, privat Rentieren 🦌, Bierchen und Saunen sehr glücklich und zufrieden.

Sportliche Leistung: 125 Kilometer leicht hügeliges Radeln auf z.T. ungeteerten Straßen. Tanzen/Springen am Abend.🕺